SG Kerzell - SG Sickels
4 : 2
08.06.2024, 16:00 Uhr
1.Mannschaft - Punktspiel
Saison 2023/2024
Spielort: in Bronnzell
Spielbericht
geschrieben von Stephan Depta
Erneut Drama, Wahnsinn, Jubel!

Die Helvetia spielt auch in der Saison 2024/25 in der Gruppenliga Fulda. Und wie! Wer dachte, dass das Spiel in Schwarzbach vor 2 Jahren an Dramatik nicht mehr zu erreichen oder gar zu überbieten sei, der wurde eines Besseren belehrt. Zweimal entschied sich das Schicksal der SGK in dieser Relegation im Elfmeterschießen; beide Male erhielt der Gegner beim Stand von 0:0 einen Foulelfmeter und verschoss und am Ende war beide Male die SGK vorn.

Doch auch der Weg in die Relegation war nicht minder dramatisch. 6 Wochen vor dem Finalspiel in Bronnzell stand die Helvetia das erste Mal vor dem Aus. Eine Niederlage im Duell mit dem direkten Konkurrenten Thalau und der Abstieg hätte kaum noch verhindert werden können. Die SGK gewann in einem knappen Spiel mit 1:0 durch ein Tor von Sascha Heil.
Drei Wochen später kam es zum nächsten Endspiel in Petersberg. Die SGK musste wieder gewinnen, da Petersberg bei einer Niederlage nicht mehr einzuholen gewesen wäre.
Zudem: Nicht nur ein Sieg musste her. Dieser sollte möglichst hoch ausfallen, um auch den direkten Vergleich zu gewinnen. Kerzell spielte die beste Partie der ganzen Saison und gewann verdient. Marc Röhrig schoss in der Nachspielzeit das wichtige 4:1, das gleichzeitig den gewonnenen direkten Vergleich mit Petersberg bedeutete.
Nach der Niederlage gegen Schlüchtern stand im letzten Saisonspiel in Oberzell erneut alles auf dem Spiel. Die SGK durfte nicht weniger Punkte holen als Petersberg zeitgleich zu Hause gegen Thalau. In einem furiosen Spiel kämpfte die Helvetia Oberzell nieder. Das Spiel, das wohl jederzeit in beide Richtungen hätte kippen können, gewann durch die über den Liveticker vermittelten, ständig wechselnden Ergebnisse aus Petersberg, an noch größerer Dramatik. Zwischenzeitlich war die Helvetia abgestiegen. Doch 14 Minuten vor dem Ende entschied Marc Röhrig mit dem 4:2 das Spiel und Kerzell zog in die Relegation ein.

In die Relegation startete die SGK eher gemütlich. Vor 1400 Zuschauern und einem wunderschön hergerichteten Sportgelände ging es gegen den Kreisoberliga-Zweiten Hosenfeld. Nach einer frühen 1:0-Führung, wollte keiner der beiden Mannschaften größeres Risiko gehen. So lebte das Hinspiel von der Spannung, ohne groß attraktiv zu sein. Hosenfeld setzte den Lucky Punch durch Nico Gorgiev und glich kurz vor Schluss aus.

Auch das Rückspiel lebte zunächst nur von der Spannung, bis in der 55. Minute die Dramatik einen vorübergehenden Höhepunkt erlebte. Hosenfeld bekam einen Foulelfmeter zugesprochen. Nico Gorgiev trat an, doch Dennis Hohmann konnte den Elfmeter parieren. Danach wurde Kerzell spürbar stärker, doch Hosenfeld rettete sich ins Elfmeterschießen. Hier war erneut Dennis der Matchwinner und die SGK zog ins Relegations-Finale ein.

Die Spannung vor dem Relegations-Finale in Bronnzell war im ganzen Dorf und darüber hinaus spürbar. Konnte die SGK auch das fünfte Finalspiel in Folge gewinnen? Sie konnte! Doch der Weg war steinig und erneut dramatisch.

Sickels begann gut, die Helvetia außerordentlich schwach, nervös und hektisch. Bereits nach sieben Spielminuten gab es Foulelfmeter für Sickels. Der gefoulte Angel Natsev trat selbst an und scheiterte am erneut glänzend aufgelegten Dennis Hohmann. Im Gegensatz zum Hosenfeld-Spiel sorgte der gehaltene Elfmeter jedoch für keinen Hallo-Wach-Effekt auf Kerzeller Seite.
Sickels blieb feldüberlegen, die Helvetia spielte mit einer hohen Ungenauigkeit im Pass-Spiel und unnötigen Ballverlusten. Dadurch kam Sickels dem Kerzeller Strafraum immer wieder gefährlich nahe. Die Defensive der SGK stand jedoch gut und verhinderte größere Sickelser Chancen. In einer guten Sickelser Phase blitzte dann erstmals die offensive Qualität der Helvetia auf.
Über die beiden Ex-Fliedner Marc Götze und Marc Röhrig kam Kerzell nach vorn und bekam den ersten Eckball zugesprochen. Kurz darauf kam die Helvetia mit einer weiteren guten Aktion über Marc Götze und Patrick Kennel in den Gefahrenbereich. Patrick konnte knapp außerhalb des Strafraums, nahe der Torauslinie, von Sickels nur per Foulspiel gestoppt werden. Den fälligen Freistoß schoss Marc Götze gekonnt auf den zweiten Pfosten.
Dort stand Christian Kress mutterseelenallein und köpfte zur Führung ein. Riesiger Jubel im blau-weißen Fanlager.

Die Fans, wieder überragend von Löschenröder Seite unterstützt, wurden plötzlich wachgeküsst und machten nun kräftig Stimmung.
Und auf einmal wollte die Helvetia mehr, spürte den Anflug von Nervosität in der Sickelser Mannschaft und spielte fortan druckvoll nach vorn. Es gab mehrere kleine Chancen im Minutentakt und Sickels hatte Glück hier nicht mit 2:0 in Rückstand zu geraten. Gerade in der Luft hatte die SGK nun deutliche Vorteile. Sickels klärte mehrfach in höchster Not im eigenen Strafraum, ein Kopfball von Tom Schnopp senkte sich etwas zu spät aufs Tordach.

Doch Sickels konterte die Kerzeller Druckphase perfekt. In der 40. Minute konnte Angel Natsev nicht vom Ball getrennt werden, legte ab zum bärenstarken Levi Meusel. Ungenauigkeiten in der Defensive sorgten für eine kleine Lücke, die der Sickelser Youngster nutzte und scharf flach einschoss.
Sickels wurde inzwischen wieder stärker und das Kerzeller Fanlager sehnte die Halbzeit herbei. Mit dem Pausenpfiff fiel dann das 2:1 für Sickels. Julien Henning ging nach einem Einwurf zu ungestüm zu Werke, der Sickelser Angreifer schüttelte auch noch Janik Hörl ab und passte in der Mitte zum freien Levi Meusel.
Dieser machte einen Haken, sein Schuss wurde geblockt. Sein zweiter Versucher landete abgefälscht mit viel Glück im Eck. Sickels führte und die Helvetia war bedient.

Nach der Pause änderte sich nicht viel am Bild. Sickels war überlegen und kam immer wieder zu Torchancen. Die Helvetia hatte Probleme im Offensivspiel. Mit enormem Kampfgeist und Leidenschaft machte die Truppe von Trainer Florian Günther die Unterlegenheit wett.
Der beste Spielzug der Helvetia in dieser Partie sorgte für den Ausgleich. Darko Lazarevski machte einen langen Ball fest, drehte sich um seinen Gegenspieler und passte in die Mitte zu Marc Götze. Dieser ließ den Ball jedoch geschickt passieren, sodass der völlig freie Marc Röhrig an den Ball kam. Statt den Ball mitzunehmen und aufs leere Tor zu laufen, drosch Marc Röhrig den Ball direkt aufs Tor. Der überraschte Schlussmann Wagner konnte das Geschoss nicht aufhalten und so schlug der Ball zum 2:2 ins Tor ein.

In der Schlussphase machte sich der Kräfteverschleiß einer langen Saison und einer intensiven Relegation bemerkbar. Beide Teams konnten und wollten immer weniger riskieren. Auch die Verlängerung lebte von der Spannung, da jedes weitere Tor wohl nicht mehr aufzuholen gewesen wäre und einen Sieger hervorgebracht hätte. Doch auch hier passierte nichts Entscheidendes mehr. So ging es erneut ins Elfmeterschießen.

Sickels begann und traf. Kapitän Tom Schnopp glich souverän aus. Danach schlug erneut die Stunde von Elfmeterkiller Dennis Hohmann, der den Elfer von Pitt Küllmer parierte. Die Schützen der Helvetia blieben erneut eiskalt. Paul Birkenbach, Christian Kress und Darko Lazarevski trafen überlegt und platziert.
Angel Natsev, der Sickelser Top-Torjäger, der bereits nach 7 Spielminuten einen Elfmeter verschossen hatte und zahlreiche Chancen vergab, musste nun treffen.
Doch ihm versagten die Nerven. Er trat an und jagte den Ball über das Tor. Die Helvetia hatte es geschafft. Es folgte unbändiger Jubel.
Die Kerzeller Spieler begruben ihren Torwart Dennis Hohmann erneut (!) unter einer Jubeltraube.

Zu groß war die körperliche und mentale Erschöpfung von Spieler, Trainer und Anhängern direkt nach dem Spiel. Die Feierlichkeiten brauchten 1-2 Stunden, ehe sie richtig begannen. Doch das sollte der Freude keinen Abbruch tun. Nach einer angemessenen Verschnaufpause, ging die Party auf dem Platz, in der Kabine und später im Löschenröder
Sporthaus weiter. Nach einer kurzen Nacht traf sich die gesamte Truppe im Biergarten unserer Dorf-Kneipe Waidmannsheil. Einige schafften es sogar noch auf das Kerzeller Feuerwehrfest, ehe die Feierlichkeiten dann in der Nacht zum Montag endgültig beendet waren.

Am Ende einer solch langen Saison gilt es in erster Linie Danke zu sagen. Danke an unseren Elfer-Helden Dennis Hohmann, der bereits vor 8 Jahren seine aktive Karriere beendete und immer wieder aushalf. Seine Comebacks gipfelten in dieser Relegation in einem weiteren Höhepunkt seiner Laufbahn. Mit 4 gehaltenen Elfmetern in der Relegation und zahlreicher weiterer Paraden ist sein Anteil an diesem Klassenerhalt unermesslich.

Danke an die gesamte Mannschaft, die trotz scheinbar aussichtsloser Situation, nie den Glauben verlor, und mit unbändigem Willen, Leidenschaft und Mentalität das Wunder am Leben hielt.

Danke an Florian Günther, der kurzfristig einsprang, um seinem Heimat- und Herzensverein zu helfen und dem es gelang, mit seiner Leidenschaft an der Linie das Feuer in der Truppe noch ein Stück weit größer werden zu lassen.

Danke, an unsere scheidenden Ex-Trainer Marc und Christian, denen es trotz großem Aufwand nicht vergönnt war, mehr sportlichen Erfolg zu haben, die aber jederzeit den Team-Gedanken hochhielten und bis zum Ende alles für die Helvetia gaben. Gerade auch dank ihrer Leistung und ihrer Tore in den entscheidenden Momenten ist es zu verdanken, dass die SGK den Klassenerhalt schaffte. Gerade Marc Röhrig ist hervorzuheben, der sich wochenlang schwer angeschlagen durch die Spiele schleppte und trotzdem zahlreiche wichtige Tore erzielte.

Danke auch an unseren Partnerverein Löschenrod. Ohne eure zahlreiche und stimmgewaltige Unterstützung wäre das Wunder kaum denkbar gewesen. Chapeau!

Danke auch an alle Helvetia-Fans, die uns trotz dieser schweren Spielzeit so tapfer unterstützten und auch in der Relegation zu den Siegen pushte.

Danke an alle Helfer und Vorstände, die sich mit enormem Arbeitseinsatz um das ganze Drum-Herum und die Austragung des Relegationsspiels gekümmert haben. Ihr seid das Rückgrat des Vereins. Ohne euch wäre ein Spielbetrieb auf diesem Niveau nicht möglich.

Danke auch an alle weiteren Freunde, Sponsoren, Sympathisanten und Gönner der Helvetia.

Danke euch allen. Ohne euch wäre dieser Klassenerhalt so nicht möglich gewesen.


Fazit: Nach einer miserablen Runde, schaffte es die Helvetia gegen Ende der Saison sich auf dramatische Art und Weise in die Relegation zu retten.
Diese endete nicht weniger dramatisch und sicherte der Helvetia letztlich den Klassenerhalt.
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