"Bergauf" lief dann nur wenig!

Auf dem alten Platz in Rückers spielte die Helvetia in Halbzeit eins bergab und mit Rückenwind. Es entwickelte sich kein gutes Spiel, dies ließen Platz und Wetter aber auch kaum zu. Kerzell war allerdings deutlich besser. Sascha Heil prüfte bereits nach sechs bzw. acht Minuten Torwart Förster mit zwei guten Torabschlüssen. Nach dreizehn Minuten traf Sascha dann zum Führungstreffer. Nachdem er zunächst zwei Gegenspieler austanzte, versenkte er das Spielgerät wunderbar im langen Toreck. Kerzell behielt auch nach dem Führungstreffer die Oberhand und ließ nur sehr wenig zu. Mirko Gerhard, der Spielertrainer der Hausherren, stand in der Anfangsformation. Seine, gegenüber dem Vertreter des regionalen Printmediums als schwerwiegend beschriebene Gesichtsverletzung schien offensichtlich doch unerwartet schnell ausgeheilt. Gerhard zeigte sich sehr bemüht, hatte aber über die gesamte Spielzeit keine entscheidenden Aktionen. Nach einer halben Stunde musste der bis dahin stark agierende Yves auf Seiten der Helvetia verletzt vom Feld, für ihn kam Maurizio Bohl. In den letzten zehn Minuten vor der Pause kam Rückers etwas besser ins Spiel und hatte nach zwei Eckbällen auch Torgelegenheiten. Kurz vor dem Pausenpfiff holte sich der Einheimische Kevin Sorg noch die gelb/rote Karte ab, um die er sich vorher mehrfach stark beworben hatte.
Wie umgewandelt kamen die Mannschaften aus den Kabinen. Rückers gab bergab mächtig Gas und der nun im Sturmzentrum spielende Oldie Hugo Sorg sorgte für einiges Durcheinander im Strafraum. Kerzell musste sich trotz Überzahl nun einem wahren Dauerdruck erwehren. In der fünfzigsten Minute sah Fabian Wehner die rote Karte. Fabi foulte seinen Gegenspieler eher unspektakulär und musste sich dann von den einheimischen Fans wüste Beschimpfungen anhören. Wie es auch der Mitarbeiter der FZ sah, deutete der sonst ordentlich pfeifende Unparteiische Fabians Geste mit der ganzen Hand irrtümlich als Zeigen des berühmten Fingers der zwischen Ring und Zeigefinger postiert ist und schickte ihn in die Kabine.
Wenig später glich Rückers aus. Alexander Müller zog von der rechten Seite ab, die Kugel versprang unglücklich und landete - nicht völlig unhaltbar - im Kasten der Gäste. Die Hausherren blieben zunächst am Drücker, ehe Kerzell sich nach etwa einer Viertelsunde wieder ein wenig erholte. In der siebzigsten Minute wurde Sascha Heil, der bereits kurz zuvor eine gute Torchance hatte, wunderbar frei gespielt, traf aber nur den Innenpfosten. Marius Beßler war es schließlich, der nach einer Ecke per Kopf den Führungstreffer für Rückers erzielte. Ärgerlich für Kerzell war in dieser Situation, dass Mirko Gerhard die Kugel ins Toraus befördert hatte und die richtige Entscheidung Torabstoß gewesen wäre.
Kerzell hatte danach noch zwei Gelegenheiten, kam aber nicht zum Ausgleichstreffer. David Lauer machte in der sechsundachtzigsten Minuten den Sack zu, sein Weitschuss rutschte unter Keeper Dennis Hohmann ins Netz.

Fazit: Das Ergebnis ist nicht unverdient. Das 0:1 zur Pause war angesichts der Platz -und Wetterbedingungen zu wenig. Rückers zeigte in der zweiten Halbzeit eine sehr engagierte Leistung während sich die Helvetia schwer tat dagegen zu halten. Das Zustandekommen der drei Tore der Platzherren war aus Kerzeller Sicht allerdings reichlich unglücklich.


Tore: 0:1 Sascha Heil (13.), 1:1 Alexander Müller (59.), 2:1 Marius Beßler (77.), 3:1 David Lauer (86.)

Schiedsrichter: Etienne Fischer (Flörsbachtal)