Eine Menge Aufregung auch ohne Tore.

Im Spiel gegen die dritte Mannschaft des SV Buchonia Flieden begann Kerzell ruhig und auf Ballsicherung bedacht. Dies gelang auch meist,lediglich zwei ungenaue Rückpässe eröffneten Gelegenheiten für den Gast. Kerzell hatte nach zehn Minuten eine erste Chance. Sascha Heil zog alleine auf das Gehäuse des SV Flieden. Der Keeper schien die Kugel sicher zu haben, wurde aber dann vom eigenen Verteidiger "über den Haufen gerannt" und das Spielgerät war plötzlich frei. Sascha konnte aber nicht mehr entscheidend eingreifen. In der Folge verlief das Spiel weitgehend ausgeglichen aber nicht hochklassig. Die letzte Viertelstunde von Halbzeit eins brachte dann durch vier schöne Angriffe Gelegenheiten für Sebastian Heiner und Raphael Witzel (je zweimal). Allerdings verfehlten die Kerzeller Angreifer jeweils knapp das Ziel. Kurz vor der Halbzeitpause verletzte sich dann der Gästespieler Dennis Bannert nachdem er im Rasen hängen blieb und sich den Fuß verdrehte.
Bannert musste mit dem Krankenwagen in die Kliniken transportiert werden. Von hier aus gute Besserung. Auch nach der Pause schien die Helvetia ein wenig mehr Spielanteile zu erlangen. Dies änderte sich nach sechzig Minuten. Dem bis dahin absolut vorzüglich pfeifenden Unparteiischen Lukas Kram unterlief ein fataler Fehler. Einen misslungenen Abstoß nahm ein Gästestürmer etwa vierzig Meter vor dem Tor der Helvetia auf und stürmte in Richtung Kasten von Dennis Hohmann. Christoph Wehner grätschte, spielte deutlich sichtbar den Ball, traf allerdings auch den Gegenspieler. Foul zu pfeifen dürfte sicher nicht die falsche Entscheidung gewesen sein, mit einiger Phantasie auch das Zeigen einer gelben Karte. Rot mit der Begründung Notbremse war allerdings definitiv falsch, weil nicht Christoph Wehner sondern Florian Günther letzter Mann war. Die Tatsache mit zehn Spielern weitermachen zu müssen wirkte sich für Kerzell entscheidend aus. Zum Leidwesen der Helvetia übersah Schiedsrichter Kram nach siebzig Minuten eine genauso überflüssige wie deutliche Tätlichkeit eines Mittelfeldspielers der Buchonia. Flieden hatte deutlich Übergewicht und startete Angriff über Angriff. Ein wenig Fortuna, Unvermögen der Gästestürmer und der bravourös haltende Dennis Hohmann verhinderten einen Gegentreffer. Die Hausherren konnten dem Druck der Mannschaft aus dem Königreich nichts mehr entgegen setzen, hielten aber das Remis. Der Punktgewinn geriet nach zweiundneunzig Minuten noch einmal in Gefahr. In einer Strafraumsituation foulte zunächst ein Gästeakteur klar, danach klärte Stephan Depta indem er das Spielgerät aus der Gefahrenzone beförderte. Zur allgemeinen Überraschung sah der Schiedsrichter ein Foul von Stephan und entschied auf Strafstoß. Dennis Hohmann avancierte endgültig zum Helden und fischte den Schuss von Johnny Ochaya aus dem Toreck. Sekunden später erfolgte der Schlusspfiff.

Fazit: Ein weiteres Unentschieden bringt einen Punkt. Dennis Hohmann spielt überragend während der Gesamtauftritt eher bescheiden ausfällt. Bezüglich der Schiedsrichterentscheidungen schwimmt die Helvetia weiterhin nicht auf einer Glückswelle. Der Missfallen hierüber war unter den Zuschaueren deutlich wahrnehmbar. Ein dritter umstrittener Platzverweis verschlimmert die schwierige Personalsituation. Bleibt zu hoffen dass die Formulierung im Spielbericht die zu erwartende Sperre im aktuellen Fall realistisch ausfallen lässt.

SG Kerzell: Dennis Hohmann, Fabian Wehner, Christoph Wehner, Stephan Depta, Florian Günther, Sascha Heil, Raphael Witzel, Yves Bukulu Rifa, Michael Bott, Sebastian Heiner, Timo Hasenauer, Manuel Schreib (46. für Sebastian Heiner), Christopher Kosnarsch (80.für Timo Hasenauer.

Schiedsrichter: Lukas Kram RSV Petersberg