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Ich sach ma, hol mir ma ne Pulle Bier.
Im Sporthaus saufen die Brüder auch, und nicht nur Bier - die alten Sauflappen
Zum eigentlichen Spiel ist diesmal leider nicht viel zu berichten, da an ein richtiges Fussballspiel auf dem vorgefundenen Untergrund (siehe Bildergalerie) nicht zu denken war. Daher zunächst ein bisschen zum Drumherum dieses Pokalfights: Die Jugendspielgemeinschaft Rippberg entstand in der Saison 2008/09 aus den osthessischen Ortschaften Hattenhof, Kerzell, Löschenrod und Rothemann bei Fulda. Britannia Eichenzell kam vor der Saison 2011/2012 hinzu und Büchenberg zur Saison 2016/2017. Die Anhängerschaft von ca. 200 Zuschauern war für ein U19-Hessenpokalspiel schon sehr beeindruckend. Da man sich aber nicht vorstellen mag, dass es in diesen sechs Ortschaften keinen halbwegs brauchbaren Fussballplatz gibt, hat man sich für dieses scheinbare „Spiel des Jahres“ (wenn nicht sogar der Vereinsgeschichte) insofern auch taktisch gut vorbereitet, den Tabellendritten der Hessenliga auf dem denkbar schlechtesten Untergrund zu empfangen. Diesen „Bolzplatz“ kannte selbst kein Navigationsgerät mehr, so dass beide VW-Busse und alle PKW’s aus Nordhessen nur auf Umwegen ans Ziel fanden. Davon abgesehen wurde man von den Vereinsmitgliedern aber freundlich und respektvoll empfangen. Die Stimmung während der 120 Minuten war natürlich hitzig, aber nach dem Spiel war dann auch alles wieder gut und freundlich.
Kurz zum Spiel bzw. Kampf:
Zu den fünf Ausfällen (davon vier Vertragsspieler) vom Sonntag in Frankfurt gesellten sich leider noch die beiden weiteren Vertragsspieler Serkan Durna (Adduktorenprobleme beim Aufwärmen) und Marvin Urban (verhindert wegen Arbeit) hinzu. Da Torhüter Jonas Labonte seit der Verletzung von Niklas Hartmann für die 1. Mannschaft bzw. U23 zur Verfügung stehen muss und Nicolas Gröteke auch noch kurzfristig erkrankte, waren die beiden Torhüter des jüngeren U17-Jahrgangs, Leart Havolli und Paul Kalbfleisch mitgereist. Und Leart hielt über 120 Minuten den Kasten sauber. An dieser Stelle vielen Dank an die beiden für diesen ungewöhnlichen Einsatz unter der Woche.
Von Beginn an war es natürlich weitestgehend ein Spiel in eine Richtung und wenn die Gastgeber doch mal einen Vorstoss starteten, stand bei uns hinten in der Dreierkette ein mit Abstand alles überragender Kapitän Marcel Fischer, der mit grossartigem Stellungsspiel jeden Ball einfach ablief, wegköpfte oder den Körper im richtigen Moment einsetzte. So rannten unsere Jungs durchgehend an, aber da wirklich jeder Ball versprang, kam man spielerisch nur zu wenig echten Torchancen. Am gefährlichsten wurde es noch, wenn der Ball bei Freistössen oder Eckbällen ruhig lag und man ihn hoch in den Strafraum schlagen konnte. Bei einem dieser Freistösse hätte der aufgerückte Marcel seine beeindruckende Leistung kurz vor der Halbzeit noch per Kopfball beinahe gekrönt, aber scheiterte leider knapp (45.+2). Wäre dieser Ball drin gewesen, wäre es wohl ruhiger geworden und es wäre uns einiges erspart geblieben. Aber es sollte nicht sein, da für unsere Junglöwen an diesem Abend wohl genau dieser besagte Pokalfight vorgesehen war.
So rannten die Jungs weiter an, nahmen die Umstände an und hielten einfach kämpferisch gegen den hochmotivierten Gruppenligisten mitsamt lautstarker Anhängerschaft dagegen. Fünf gelbe Karten und eine 5-Minuten-Zeitstrafe für Jan-Luca Schmeer waren der Beleg dafür. Aber in der 110. Minute war es dann endlich soweit: Nach einem recht klaren Handspiel, das die Zuschauer und der gegnerische Trainer natürlich nicht so gesehen haben wollten, zeigte der Schiri sofort auf den Elfmeterpunkt: Valdrin „Drini“ Kodra behielt die Nerven und verwandelte sicher zum erlösenden 1:0 für den Favoriten. Doch eine Schrecksekunde gab es in den letzten Minuten noch, als unser Torwart Leart Havolli ebenfalls mit grösstem Einsatz einen gegnerischen Stürmer im Strafraum vielleicht etwas zu ungestüm zu Fall brachte (113.). Der Elfmeterpfiff des ansonsten souverän leitenden Schiris Martin Maienschein blieb jedoch diesmal zum Glück aus.
Am Ende dieses aufregenden Abends stand unsere U19 aber mehr als verdient im Viertelfinale. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass der mögliche Gegner KSV Baunatal sein Heimspiel gegen den südhessischen Verbandsligisten SKV Büttelborn nicht bestreiten wollte. Somit steht man nun ausgerechnet am 01. Mai vor der Aufgabe, um 07.30 Uhr nach Büttelborn (Nähe Darmstadt) zu reisen, um dort um 11.00 Uhr um den Einzug ins Halbfinale zu spielen. Immerhin ist dort ein Kunstrasenplatz als Spielfläche vorgesehen.
Bereits am morgigen Samstag reist die U19 ins nicht minder weit entfernte Alzenau, wo man in der Hessenliga beim dortigen FC Bayern antritt. Anpfiff der Partie ist um 13.00 Uhr.
Aber egal ob Zuchthaus oder Sperre, das Leben geht weiter. Als Zusatzurteil erging an die SG Helvetia Kerzell die Auflage dem Schiedsrichterlein ein neues Pfeiflein zu spendieren.
Dies wird der Strüh sicher übernehmen. Hat er doch bestimmt noch ein paar alte Pfeifen im Sporthauskeller. Dazu wird er auch noch ein paar Stumpen legen, sodass das Schiedsrichterlein statt Unsinn in das Pfeiflein zu blasen lieber die geschenkten Stumpen paffen kann. Aber nur wenn ein Klo in der Nähe ist.
Und warum?
Weil ein kleines Schiedsrichterlein mit seinem Pfeiflein die Helvetia verpfiff.
Dabei gab unser Spieler dem Lüderer nur eine kleine sportfreundschaftliche Streicheleinheit, um sich herzlich für dessen Fairness beim Einwurf zu bedanken.
Fazit: Eine glatte Fehlentscheidung vom Schiedsrichterlein mit seinem Pfeiflein.
Hoffentlich gitts genung Schoppe im Bus.
Da Strüh bezohlt!
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